Home Aktuell Ausstellung „Das Gusshaus auf der Wieden“

giessgruben-grDie Ausstellung der Stadtarchäologie Wien präsentiert von 27. November 2015 bis 29. Februar 2016 die Ausgrabungen und Bauforschungen im ehemaligen kaiserlichen Gusshaus.

Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges erfolgte am 28. Juni 1763 die Grundsteinlegung für ein neues Gusshaus, einen U-förmigen, eingeschoßigen Bau für die Produktion von Kanonen auf der Wieden. Der Gussvorgang erfolgte vorerst im Innenhof des Gebäudes. Neben Kanonen wurde hier unter anderem auch 1807 das Reiterstandbild Kaiser Josephs II. von Franz Anton Zauner gegossen. Es steht seither am Josefsplatz im 1. Bezirk.

1823 wurden in die Werkshallen Reverberier-Öfen eingebaut. Es handelte sich um Flammöfen, die durch das Zurückstrahlen der Wärme vom Gewölbe der Schmelzpfanne die Hitze erhöhen konnten. Unter der Schmelzpfanne lag ein gewölbter Raum. Dieser und wegführende Gänge sorgten für die notwendige Kühlung.

Mit der Errichtung des kaiserlichen Arsenals im 3. Bezirk verlor das Gusshaus an militärischer Bedeutung. Ab 1853 wurde das Gebäude dem Bildhauer Anton Dominik Fernkorn überlassen. In den nächsten Jahren entstanden hier die wichtigsten Denkmäler der Ringstraßenzeit. Schließlich übernahm Arthur Krupp den Betrieb. Er setzte von 1897 bis 1908 den Gussbetrieb durch die Berndorfer Metallwarenfabrik fort. 1928 mussten der Nordtrakt und ein Teil des Osttrakts dem Neubau des Instituts für Schwachstromtechnik weichen.

Die Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. beabsichtigt den Umbau des ehemaligen Gusshauses. Das bietet Bauforscherinnen und Bauforschern sowie Archäologinnen und Archäologen eine gute Gelegenheit für neue Einblicke in die Geschichte des Bauwerks.

Eine Ausstellung der Stadtarchäologie Wien in Kooperation mit DENKMALFORSCHER und dem Bezirksmuseum Wieden.

Veranstaltungsdetails

  • Ausstellungsdauer: 27. November 2015 bis 29. Februar 2016
  • Ort: Bezirksmuseum Wieden, 4., Klagbaumgasse 4
  • Öffnungszeiten: Dienstag von 10 bis 12 Uhr und Donnerstag von 18 bis 20 Uhr (in den Schulferien geschlossen)
  • Führungen für Gruppen: auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung per Telefon: +43 1 581 78 11
  • Eintritt: frei

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